In diesem “Wieso benutzt man eigentlich eine Sitzunterlage” Artikel konzentrieren wir uns auf unterschiedliche in der Sauna verwendete Sitzunterlagen. Wieso genau benutzt man eigentlich Sitzunterlagen in der Sauna? Das werde ich euch erzählen. Für die Finninnen und Finnen unter uns ist dabei eventuell vieles schon bekannt.
Ich ging davon aus, dass sowieso alle eine Sitzunterlage in der Sauna verwenden. So ist es aber gar nicht und ich fragte mich, woran das liegt; Gibt es regionale Unterschiede oder verschiedene familiäre Gepflogenheiten? Ich nehme an, letzteres ist der Fall. Wenn es in der Familie Brauch ist, Sitzunterlagen zu verwenden, wird dieser natürlich auch an die eigenen Kinder weitergegeben.
Im Finnischen gibt es gefühlt beinahe so viele Begriffe für Saunasitzunterlagen wir für Schnee und alle könnte man mit Unterlage oder Auflage übersetzen, was der Vielfalt kaum gerecht wird. Sinn und Zweck ist aber immer gleich:
Wieso benutzt man eine Sitzunterlage in der Sauna?
Mit einer Sitzunterlage schützt man die Sitzbänke vor Schweiß, Feuchtigkeit und Schmutz. Über kurz oder lang sammelt sich der Schmutz auf dem Holz und es sieht dementsprechend aus und man muss die Bänke häufiger reinigen und pflegen.
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Man kann eine Sitzunterlage auch verwenden, weil die Sitzbänke einfach höllisch heiß werden können. Besonders Sitzunterlagen aus Holz eignen sich in diesem Fall, weil sie die Wärme nicht so weiterleiten wie Stoff oder Einwegprodukte.
In öffentlichen Saunas ist die Benutzung einer Sitzunterlage wärmstens zu empfehlen. Man weiß nie, wer kurz vor einem an selber Stelle gesessen hat…
Rauchsaunagänger sind den Gebrauch von Holzunterlagen gewöhnt.
Schutz der Saunabänke in Deutschland
Wir nehmen hier Deutschland mal als Beispiel: Deutsche nehmen ganz normale Frotteehandtücher in einem riesigen Format mit in eine Saunalandschaft. Oder auch zwei. Weil das zweite Handtuch die Saunabänke schützen soll. Es wird so auf die Bank gelegt, dass auf einem Ende die Füße auf dem Boden stehen, auf dem mittleren Teil der Hintern sitzt und das andere Ende hinter den Rücken geklemmt wird, wenn es eine Möglichkeit zum Anlehnen gibt.
Zu Beginn kam mir das doch etwas sonderbar vor. Ich saß lange Zeit mit meiner kleinen Sitzunterlage in der deutschen Sauna, bis ich bemerkte, dass ich etwas schief angesehen wurde. Die Texte an der Wand besagte „Nicht schwitzen auf dem Holz“ und so begann auch ich, ein riesiges Handtuch mit in die Saunawelt zu bringen.
Ich muss gestehen, die Bänke deutscher Saunas sehen häufig aus wie neu. Das kommt nicht von ungefähr und ich schmunzele inzwischen nicht mehr über diese Angewohnheit beim Besuch einer Sauna. So langsam wirkt eigentlich eher der finnische Brauch mit der Mini-Unterlage ein bisschen witzig…
Die Sitzunterlage schützt die Bänke
Es ist also vielmehr so, dass wir die Bänke vor den Hintern schützen und nicht die Hintern vor den Bänken. Ich ging lange vom Umgekehrten aus, wie so viele andere auch, aber irgendwann kam mir die Erkenntnis.
Es mag im letzten Jahr gewesen sein, als ich auf Radio Nova einen Beitrag hörte, in dem dieser Irrtum aufgeklärt wurde. Es stand eben nicht der Mensch und sein Schutz vor Krankheiten und Bakterien im Mittelpunkt.
Laut einer Studie des Forschungszentrums VTT sterben Bakterien und Viren bei Temperaturen ab 60 Grad Celsius. Man kann also recht unbesorgt auch ohne Sitzunterlage auf der Saunabank sitzen, auch wenn einem das vielleicht im öffentlichen Schwimmbad gar nicht unbedingt lieb ist. Ich habe mich im Schwimmbad meist auf meinen Badeanzug gesetzt, falls ich meine Sitzunterlagen mal vergessen hatte. Einmal war mir meine Unterlage sogar gestohlen worden, während ich schwimmen war…
Sitzunterlagen werden aus ganz unterschiedlichen Materialien gefertigt, z. B. Leinen, Baumwolle, Holz, Sperrholz, Pappe und viele Einmalprodukte. Inzwischen gibt es zum Glück auch viele ökologisch abbaubare Unterlagen.
So schützt man Saunabänke
Es lohnt sich, auf die Saunabänke achtzugeben. Ich habe hier vier Möglichkeiten dazu aufgelistet.
„Pefletti“ – kleine Sitzunterlage
Im Finnischen „Pefletti“ genannt, haben wir es hier mit einer etwas kleineren Sitzunterlage (z.B. 40×60 cm) für eine Person zu tun. Als Material kommen zum Beispiel Leinen, Baumwolle, Pappe oder Pressholz in Frage. Es gibt auch Einwegprodukte und inzwischen auch Unterlagen aus biologisch abbaubarem Material, die man nach Gebrauch ganz einfach im Holzofen verbrennen kann.
„Pefletti“ ließe sich übrigens ungefähr frei Schnauze mit „Popo-Tablett“ übersetzen…
Die kleinen Sitzunterlagen „Poro“ von Jokipiin Pellava zeigen ein Rentier, das Design von „Koivikko“ ist ein Birkenwald und der finnische Elch ziert das Modell „Kaiku”. Die Produkte von Jokipiin Pellava werden in Finnland hergestellt, bestehen aus Baumwollleinen und bringen ein bisschen finnische Natur in die Sauna.
Sitzbankauflage
Auflagen für Saunabänke gibt es in unterschiedlichen Größen. Aber ganz einfache Regel: Sie sind in der Regel so groß wie die Bank lang ist. Die Auflagen werden der Länge nach auf die Bänke gelegt. Normalerweise sind sie 40×150 cm groß. Es gibt aber auch Hersteller, die auf Maß fertigen. Als Material eignen sich vor allem Leinen, Baumwolle und Baumwollleinen.
Von Jokipiin Pellava gibt es die Sitzbankauflage „Liituraita“ aus schwarzem Stoff, die Stil und Attitüde in die Sauna bringt.
In der „Vappu Saunassa“-Kollektion erhältlich ist die Auflage „Mänty“ (Kiefer) in schwarz-weiß und mit den Maßen 45 x 160 cm.
Die Auflage der „Koivikko“-Serie (Birkenhain) gibt es ebenfalls in der Größe 45 x 160 cm und bringt einen finnischen Birkenwald in die Sauna.
Sitzunterlage
Eine normale Sitzunterlage ist häufig aus dünnem Pressholz gefertigt (daher erscheint der Begriff „Sitzkissen“ irgendwie unpassend). Im Verkauf gibt es oder gab es zumindest einmal Produkte aus Plastik oder Schaumstoff. Deren Gebrauch kann ich auf keinen Fall ruhigen Gewissens empfehlen, denn sie sind alles andere als hygienisch. Außerdem sitzt es sich auf natürlichem Material einfach schöner.
Sauna-Rollhandtuch
Ich bin ganz angetan davon, das Rollhandtuch von Jokipiin Pellava als Sitzunterlage zu verwenden. Vor allem in einer deutschen Saunalandschaft ist es das Nonplusultra. Es lässt sich wirklich platzsparend verstauen, ist aber trotzdem ausreichend lang und breit, um die Saunabank sowohl vor dem Allerwertesten als auch den Beinen zu schützen.
Das Sauna-Rollhandtuch Liituraita von Jokipiin Pellava gibt es in schwarz und hat die Maße 90 x 150 cm. Das Rollhandtuch Liituraita gibt es auch in Leinenfarben, wenn man auf etwas mehr Natürlichkeit in der Sauna steht.
Das Sauna-Rollhandtuch „Mänty“ (Kiefer) der. „Vappu Saunassa“-Kollektion ist schwarz-weiß und hat die Größe 80 x 145 cm.
Das Sauna-Rollhandtuch „Koivikko“ bringt den finnischen Birkenwald in die Sauna und hat die Maße 80 x 145 cm.
Lies mehr: Wieso ist Leinen das beste Material für Saunatextilien?
Pflege der Sitzunterlagen:
- Sitzunterlagen und Auflagen aus Stoff sollten nach jeder Anwendung gewaschen werden.
- Unterlagen aus Holz müssen lediglich mit Wasser abgewaschen werden.
- Textilien aus Leinen müssen vor der Wäsche eingeweicht werden. Leinen saugt sonst während des Waschvorgangs zu viel Wasser auf. Der Stoff sollte nur mit gleichfarbigen Materialien gewaschen werden und die Maschine sollte nicht zu voll sein.
Bitte beachten, dass Saunatextilien mindestens bei 60 Grad gewaschen werden sollten, damit Bakterien und Viren möglichst abgetötet werden.
Ich hoffe, du konntest im Beitrag „Wieso benutzt man eigentlich eine Sitzunterlage in der Sauna?“ etwas Neues entdecken und hast Anregungen und weitere Informationen zur Vielfalt der Sauna-Sitzunterlagen gefunden.