In diesem “Eine Sauna in den Keller bauen – 7 Tipps” Beitrag erzähle ich von unseren eigenen Erfahrungen. Ich hoffe, dass ich ein paar Tipps mit auf den Weg geben kann.
Es ist nicht unbedingt eine leichte Angelegenheit, eine Sauna in den Keller zu bauen, auch wenn man das eventuell denken könnte. Es gibt einige Sachen, die man dabei unbedingt in Betracht ziehen muss.
Wir haben eine finnische Sauna in unseren Keller gebaut – persönliche Erfahrungen liegen also vor. Für diesen Beitrag habe ich aber auch den Ratschlag von Profis und Fachlektüre hinzugezogen.
Lies mehr: Wie baue ich eine eigene Sauna

Bevor du mit dem Saunabau loslegen kannst, solltest du dir folgende Fragen stellen:
- Wie ist die Deckenhöhe?
- Wie soll die Belüftung aussehen?
- Was ist der beste Bodenbelag?
- An welche Stelle gehört der Bodenabfluss?
- Lohnt sich eine Fußbodenheizung?
- Was für eine Sauna passt in den Keller?
- Welcher Saunaofen eignet sich für den Keller?

Eine Sauna in den Keller bauen – 7 Tipps
1. Deckenhöhe
Kellerdecken sind in der Regel niedriger als die Deckenhöhen in den darüber liegenden Stockwerken. Es lohnt, die Höhe genau zu bestimmen und sich danach zu richten. Ist es möglich, den Boden etwas tiefer zu graben und so mehr Höhe zu gewinnen? Beim Graben sollten man allerdings darauf achten, dass einem das Grundwasser nicht entgegenkommt. Ich spreche aus Erfahrung…
Laut dem Buch „Rakennustieto“ [dt.: Bauwissen] ist die ideale Höhe für eine Sauna 2 – 2,20 m, das sollte man beachten, weil man im Bauverlauf einige Zentimeter an Höhe verlieren wird.
Das wichtigste ist jedoch der Abstand zwischen der obersten Sitzbank und der Decke, der 1 – 1,2 m betragen sollte.
In heutigen Saunas gilt das „Gesetz des Aufgusses“ nicht mehr unbedingt. Es besagt, dass deine Zehen höher als der Saunaofen und die Steine sein sollten, wenn du auf der obersten Bank sitzt.
Besonders in einem Keller wird diese Regel meist nicht eingehalten, sofern du die Deckenhöhe nicht anpassen kannst. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass wir dennoch einen ganz guten Aufguss haben und die Wärme durchaus auch die Zehen erreicht.
2. Belüftung
Sich ausreichend Gedanken über die Belüftung in einer Sauna zu machen, ist besonders wichtig. Meiner Meinung nach kann man keine Sauna in den Keller bauen, wenn man nicht weiß, wie die Belüftung des Nassbereichs aussehen soll.
Der Unternehmer Jarno Vuorenmaa von Vuorenmaa Ilmastointi ja Putki OY klärt dazu auf:
Das große Ganze ist in Betracht zu ziehen. Wenn es im Haus eine natürliche Lüftung gibt, sollte man das auch für den Saunabereich übernehmen. Ausnahme wäre, wenn der Keller losgelöst vom Wohnraum ist.
Die Feuchtigkeit verschwindet mit einer natürlichen Lüftung nicht annähernd so gut wie mit einer mechanischen Lüftung. In beiden Fällen muss einem klar sein, woher die Frischluft kommen soll.
In einer Sauna muss es immer Zuluft und Abluft geben, so Jarno Vuorenmaa.
Wenn du eine Badezimmersauna oder Fertigsauna bestellst, solltest du vorab überprüfen, dass die Bausätze Öffnungen für die Lüftung haben. Meines Wissens ist dies bei günstigeren Modellen nicht immer der Fall.

3. Boden
Als Bodenbelag eignet sich ein ganz normaler Belag für Nassräume. Der Boden muss wasserfest und gut abgedichtet sein. Bei der Nutzung eines Holzofens muss an dessen Standort und der nächsten Umgebung nichtbrennbares Material verwendet werden.
Ein Betonboden wird ganz normal mit Bodenfliesen versehen. Es lohnt sich, raue und noppige Fliesen zu wählen, um Ausrutschen zu vermeiden, wird im schlauen Buch des Bauwissens betont.
Achtung! Beachte, dass ein Betonboden 1 cm/Woche trocknet. Ein 30 cm dicker Boden benötigt also ganze drei Monate zur Trocknung. Diese Geduld sollte man auch mitbringen und abwarten, ansonsten gibt es im Nachgang Probleme.
Der Boden sollte eine Neigung zum Abfluss haben, damit das Wasser nicht auf dem Boden steht.
Zur Erinnerung: Die Temperatur am Boden steigt selten über 30°C, weil die Wärme nach oben steigt.
Achtung! Waschraum und Sauna sind Nassräume und müssen fachgerecht isoliert werden.
4. Abfluss
Achte darauf, dass in deinem Keller ein Platz für einen Bodenabfluss vorgesehen ist oder es möglich ist, einen zu platzieren. Am besten wäre es, wenn Sauna und Waschraum jeweils eigene Abflüsse hätten.
Ich bin keine Fachfrau im Baugewerbe, also ließ ich diese Arbeiten von Profis machen. Und ich empfehle dir, dies ebenfalls zu tun, wenn du nicht wissen solltest, was genau und wie es zu tun ist.
5. Fußbodenheizung
In der Sauna wird eine Fußbodenheizung nicht unbedingt benötigt, aber sie kann dabei helfen, den Boden zu trocknen. Im Waschraum allerdings würde ich unbedingt eine Fußbodenheizung installieren, eben weil sie auf Knopfdruck den Boden trocknet. Gerade im Keller muss man besonders achtsam in Sachen Feuchtigkeit, Schimmel und andere Sporen sein.
Inzwischen gibt es unterschiedliche Arten von Fußbodenheizungen: Sie funktionieren mit Strom oder Wasser und haben unterschiedliche Dicken, sodass es auf jeden Fall eine passende für deinen Waschraum gibt.
Während unseres Kellersauna-Projektes stießen wir auf Grundwasser und konnten nicht mehr als 30 cm Boden abtragen, was gerade so ausreichte, um einen Betonboden zu gießen. Wir hätten auf jeden Fall eine Fußbodenheizung installiert, wenn es an dieser Stelle gegangen wäre.
6. Sauna
Es ist eine ganz andere Sache, eine Sauna passend in deinen Keller zu bauen, als auf eine Badezimmer- oder Fertigsauna zurückzugreifen. Um eine richtige finnische Sauna zu bauen, benötigt man eine Wärmeisolierung, egal für welche Bauart man sich entscheidet.
Wenn die an die Sauna anschließenden Wände aus Stein sind, wird auf der Innenseite zusätzlich mit Mineralwolle gedämmt. Mineralwolle ist der beste Dämmstoff für Wände und Decken, weil sie nicht zusammenstaucht und oben eine Lücke entstehen kann, so das Bauwissen-Buch.
„Bauten in der Sauna müssen sorgfältig gedämmt werden, damit die Feuchtigkeit nicht in andere Räume gelangen kann. Gut gedämmte Saunabereiche setzen eine effiziente Belüftung voraus, um die Räume nach dem Saunieren trocknen zu können.“, so weiter im Text.
Die Bauten werden mit hitzebeständigen und dampfundurchlässigen Plastikfolien oder aluminiumbeschichteten Papier bezogen. Das ist die so genannte Dampfsperre und die glänzende Seite wird dem Raum, sprich der Sauna zugewandt. Die Dampfsperre wird an die Saunawände und die warme Seite der Wärmedämmung an der Decke angebracht.
Beachte, dass eine Wärmedämmung sein muss, ansonsten verbleibt die Hitze nicht dort, wo sie sein soll. Wenn eine Fertigsauna keine Wärmedämmung hat, muss sie nachträglich angebracht werden.
Richtwerte:
- An der Decke werden 20 cm Wärmedämmung benötigt, falls möglich.
- Wände benötigen 10 cm Wärmedämmung.

7. Saunaofen
Den Ofen solltest du erst aussuchen, wenn du weißt, wie hoch die tatsächliche Raumhöhe deiner Sauna sein wird. Wenn du eine sehr niedrige Decke hast, zum Beispiel nur 1,90 m, solltest du dich auf jeden Fall beim Hersteller über die benötigte Mindesthöhe informieren.
Bei manchen Ofenmodellen wird großzügig Platz zwischen Steinen und Decke benötigt.
Dies ist natürlich auch eine Sicherheitsfrage, daher beachte, wie hoch der Ofen ist und wie der Abstand sein soll.

Dies war ein Beitrag mit 7 Tipps für den Kellersaunabau. Hoffentlich hat er dir einige Anregungen mit auf den Weg geben können.
Lies mehr: 5 verschiedene Methoden in Deutschland eine Sauna zu bauen.
Quellen: Rakennustieto: Saunan suunnittelu und Interview mit Jarno Vuorenmaa
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